Gedanken zum Karfreitag

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Die Kreuzweg-Darstellungen von Ruth Landmann verbinden Jesu Kreuzweg immer wieder mit Botschaften aus den Anfängen seines Wirkens und damit teilweise auch mit Worten aus dem Alten Testament. Einige Gedanken lesen Sie hier.

 „Das Volk, das im Dunkel saß, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen.“ So zitiert Matthäus im 4. Kapitel seines Evangeliums den Propheten Jesaja. Oder – wie es auf der Keramik von Ruth Landmann heißt: „DENEN DIE IM FINSTERN WOHNEN ERGLÄNZT EIN LICHT“.

Auch zu sehen: Jesus fällt auf seinem Kreuzweg zum dritten Mal. Wir sehen ihn niedergedrückt unter dem schweren Kreuz. Und doch ist der Kopf nicht kraftlos nach unten gesunken. Der Blick ist offen, sogar nach vorne gerichtet.

Im Grau um ihn herum, sind Gesichter zu erkennen. Sind es die der brüllenden Menge, die gerufen hat: Ans Kreuz mit ihm? Oder ist es das Volk, das im Dunkel wohnt? Sind es diejenigen, die auf Erlösung hoffen dürfen, diejenigen für die Jesus, das Kreuz trägt?

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Auch wir leben an manchen Tagen im Dunkeln. Und auch wir dürfen auf Erlösung hoffen. Auch für mich trägt Jesus dieses Kreuz, erträgt das Leid, die Last, die niederdrückt. Ist darum sein Blick auf mich gerichtet, die ich auf das Bild, auf Jesus schaue? Ich denke ja. Ich bin mitten im Geschehen. So wie ich mit Jesus leide und er für mich, so darf ich hoffen, dass auch für mich ein Licht erglänzt – das Licht, das der Glaube in mein Leben bringt, das Ostern erstrahlen wird, da wir Auferstehung und Leben feiern. Das Licht wird erglänzen – immer wieder, auch wenn die Wege erst durch das Dunkel hindurch führen …

Gisela Püttker