"Brannte nicht unser Herz in uns...?"

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Im Sockel des Hochaltars in der Alexanderkirche in Wallenhorst entdeckte ich kürzlich dieses Bild. Ich deute es als eine Abbildung der Emmaus-Erzählung, die bei uns fest zum Ostermontag gehört. Jesus wird als der Auferstandene dargestellt – leuchtend, im weißen Gewand, mit Siegesgeste. Und: Er hält Brot in seiner Hand.


Im 24. Kapitel des Lukas-Evangeliums wird berichtet, dass die Jünger ihn erkannten als er das Brot brach (Vers 35). Der Jünger rechts im Bild schaut auf Jesus, greift sich ans Herz. Heißt es doch im Bibeltext auch: Brannte nicht unser Herz in uns, als er [Jesus] unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? (Lk 24, 32) Die andere Hand ist ausgestreckt – vielleicht nach dem gewandelten Brot oder nach dem Jünger gegenüber. Dieser ist gebeugt, in sich gekehrt. Er mag noch nicht recht glauben, was er erlebt. 

Beide Jünger könnten etwas von uns Menschen heute abbilden: Zum einen die Freude über Auferstehung und Leben, über Ostern, und zum anderen diese Auferstehung kaum glauben zu können.
Das mag besonders in diesen Zeit so sein, weil wir doch nicht richtig mitfeiern durften, Auferstehung, Licht, Jubellieder nicht in ganzer Fülle erleben konnten. Ich wünsche uns, dass uns das Herz brennt und wir irgendwann loslaufen können, um von der Auferstehung so begeistert zu erzählen, wie die Emmaus Jünger es taten.

Eine gesegnete Osterzeit wünscht Gisela Püttker