Gedanken zum Gründonnerstag

Olivengarten Israel

Wenn wir die Ereignisse betrachten, an die wir rund um Jesus am Gründonnerstag erinnern, mag einem an mancher Stelle „zum Heulen“ zumute sein. Das entspricht dem Namen des Tages, der ursprünglich eigentlich ein Grein-Donnerstag, also ein Tag zum Weinen und Trauern ist. Einige Gedanken zu diesem vielfältigen Tag lesen Sie hier.

Am Gründonnerstag erinnern wir uns an das Vermächtnis Jesu. Er gibt uns ein Beispiel, indem er seinen Jüngern die Füße wäscht. Er hält mit seinen Freunden Abendmahl, bittet sie (und gleichzeitig uns), dies immer wieder zu tun und an ihn zu denken.

Wenn Jesus dann in den Garten Getsemani geht, ist dies wie ein Übergang, der erste offenkundigte Schritt auf seinem Leidensweg. Er nimmt einige Jünger mit. Doch diese schlafen ein statt zu wachen und zu beten. Jesus weiß, was ihm bevorsteht. Vor ihm liegt das Dunkel – vielleicht auch in ihm.

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Auf der unbeleuchteten Fotografie der Ölberg-Szene im Kapitelsaal in Rulle sieht es genauso aus. Doch in seinem Rücken: Das Licht, das er gerade nicht sehen kann.

Er schaut nach oben, weiß dass er nicht allein ist – auch wenn es sich so anfühlen mag. Die ausgebreiteten Arme mögen Hilflosigkeit signalisieren. Oder ist es die Offenheit, die Ergebenheit für das, was Gott von Anfang an für ihn vorgesehen hat: Das Leben zu geben für die Menschen – damit sie das Leben haben. Der Evangelist Lukas berichtet von einem Engel vom Himmel, der Jesus erschien und ihn stärkt.

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Zu wissen: Ich bin nicht allein – stärkt. Das Gebet, das Bleiben der anderen kann Nahrung sein für die Seele. Doch so mancher Kelch kann nicht vorübergehen. Er muss getrunken werden. Dunkelheit hat die Macht. Das Licht ist noch verborgen...

Gisela Püttker